3. Johann
Carl IHMSEN
geb. 20. Apr 1731.
• 1759 - In
einem Schreiben (undatiert) an den Churfürsten
Wilhelm Anton, in
dem
hervorgehoben wird, daß die Witwe Abraham Wiegands, sowie Carl
(1) Ihmsen verstorben seien, bittet Johann Carl , wohl zusammen mit
Christian Wiegand (der Brief ist unvollständig erhalten), um
Übertragung des Hüttenvertrages auf sie, die Kinder und
Erben. Des weiteren bittet Carl um Übertragung des
Vergoldungs- und Glasschneideprivilegs von seinem verstorbenen Vater
auf ihn. Das Privileg wird ihm gewährt.
• März 1761 - Auf Bitte der Glasmeister Carl Ihmsen und Wiegandt auf der feinen Glashütte "Embde" gibt es eine Änderung in der zugeteilten Holzmenge, sowie in der Zahlungsmodalität.
• März 1764 -
Carl Ihmsen bemüht sich um die Konzession einer neuen feinen
Glashütte in Hannée’s Grund bei Schwalenberg. Gegen Meister
Bonifacius Fleckenstein und
Meister Johann Christian Becker
aus
Kohlstädt, sowie die Meister Thies
und Becker aus Schieder
gewinnt
er die Versteigerung. Er hinterlegt jedoch nicht die Kontraktkaution.
Er begründet das damit, daß seine Brüder Christian und
Wilhelm, sowie sein Schwager Göbeler
nicht das Geld für der
Contrakt hätten, und er habe für sie gesteigert. Daraufhin
bekommt Becker von Kohlstädt den Vertrag, jedoch zum Preis den er
geboten hatte - 34mgr. Es wird untersucht, ob Ihmsen für die
Differenz zu seinem Gebot - 1Reichsthaler 2Mariengroschen - haftbar
gemacht werden kann.
• Dez 1766 -
Der Hüttenvertrag der Emde wird wieder auf 10 Jahre
verlängert mit Johann Carl Ihmsen und Johann Christian Wiegand
als Hüttenteilhaber und Glasmeister, doch müssen nun 30rth.
bezahlt werden, 2
rth. weniger als bei der letzten Verlängerung.
• Jul 1778 -
Johann Carl Ihmsen heiratet seine 2. Frau, Regina Sophia Hinneriz . Am
17.07.1779 bekommen sie einen Sohn, Johann Justus, der aber nur 4 Jahre
lebt.
• Undatiert (ca
1783)
- Beschwerde von Johann Christian Wiegandt über Carl
Ihmsen. Wiegandt schreibt einen Brief, in dem er sich “wegen Carl
Ihmßen: Seiner übeln HaußHalt, in dem
glaßHütten werk: seiner schlechten betreibungen, daß
ich dadurch den grösten Schaden leiden muß: und da ich von
einem Jahr Zum anderen, durch meine gütigkeit gegen ihn sehen
muß daß er mir allerhand verdruß und schaden zu
fügt: so er dan mir nach verwichenen Jahre: sogut alß um
hundert Rthl.: durch seine arglistigkeit gebracht: und biß Dato
mich zu runginiren Sucht. Daß ich also mich Höchsten zu
beschweren habe:” Weiter beschwert er sich über die
Trunksucht des
Ihmsen. Auch wollen keine Holzhauer mehr für die Hütte
arbeiten, da Ihmsen ihre Löhne nicht zahle.
• Jul 1783 -
Eine Untersuchung der Vorfälle und der Streitereien wird gestartet.
• Aug 1783 -
Kammerrath Windthorst und
Amtmann Klöpper von der
Paderborner Hofkammer untersuchen die
Vorfälle. Sie befragten noch einmal Wiegand, sowie Ihmsen, der
alles abstritt. Ihmsens Arbeiter Conrad Fiege und Johann Diederich
gaben zu, daß die Zahlungen nicht ganz regelmäßig
waren und Ihmsen gelegentlich betrunken war. Hermann Flemmer, ein
Arbeiter Wiegandts, gab Streit zwischen Wiegand und Ihmsen an,
Unregelmäßigkeiten bei Zahlungen, sowie öftere
Trunkenheit des Carl Ihmsen. Die Commission stellt fest, daß
Wiegandts Klagen wohl wahr seien, doch ginge eine weitere Untersuchung
über das Ziel hinaus und würde weitere Verbitterung unter den
Parteien bringen. Deshalb werden beide Glasemeister aufgefordert, sich
zu vertragen, sich “friedsam”
zu benehmen und alle “Unordnung”
zu vermeiden. Derjenige jedoch, der als erster den Hüttenbetrieb
zukünftig erneut störe, werde mit Strafe belegt.
• Sep 1783 -
Der Fürstbischof beglückwünscht Kammerrath Windhorst zur
Schlichtung des Streites und hofft, daß sie halten werde und dazu
beitragen wird, daß die Glasmeister mit Eifer zu ihrer Arbeit
zurückkehren werden, um in der Lage zu sein, die
rückständigen Holzgelder innerhalb von 14 Tagen zahlen zu
können, so wohl als auch zukünftige Zahlungen rechtzeitig
leisten zu können, da er sonst die Gelder zwangsweise eintreiben
werde.. Weiter legt er den Hüttenmeistern auf, die Kosten der
Schlichtungskommission gemeinsam zu tragen.
• Feb 1785 -
Carl Ihmsen stirbt und wird am gleichen Tag auf dem Kirchhof in
Pömbsen beigesetzt.
Johann Carl heiratete Joanna Friderica Charitas DISSEN.
Kinder aus dieser Ehe waren: i. Anna Luisa
Elisabeth Dorothea
IHMSEN geb. 23. Jan 1757.
ii. Carolina
IHMSEN geb. 21. Aug 1758.
Carolina heiratete Conrad Henrich RHODEN von
Angerstein.
iii. Johanna
Sophia Friderica Scharlotta IHMSEN
geb. 12. Sep 1760.
iv. Anna
Angela IHMSEN geb. 17. Nov 1762. Sie stirbt als Säugling.
v. Johann Carl Friedrich
IHMSEN
geb. 15. Aug 1765.
vi. Christian Wilhelm IHMSEN geb. 3.
Aug
1767.
viii. Christoph
IHMSEN geb. 18. Feb 1771. Nichts über ihn bekannt.
ix. Conradina
Wilhelmina Charitas IHMSEN geb 17. Oct 1774.
Nichts über sie bekannt.
x. Henrich
Wilhelm IHMSEN geb. 13. Feb 1776. Nichts über ihn bekannt.
Johann heiratete als nächstes Regina Sophia HENNERIZ.
Kind dieser Ehe war:
i. Johannes
Justus IHMSEN geb. 17. Jul 1779. Er stirbt im Alter von 4 Jahren.
4. Anna
Judith IHMSEN
geb. 5. Sep 1733.
Anna heiratete Joannes Daniel SEITZ , Sohn von Johann Rudolph SEITZ und Catharina Sophia OSTERLOH .
Kinder dieser Ehe waren:
i. Johann
Carl Rudolph SEITZ geb. 9. Jul 1756.
ii. Johann
Christian SEITZ geb. 19. Apr 1759.
7. Anna
Elisabeth IHMSEN geb. 2. Nov 1739.
Anna heiratete Friedrich
Wilhelm GOEBELER (auch GEBELER
Göbler Gäbler in Deutschland und Gabler in USA).
• ca 1788 / 89 -
Diese Familie
wanderte wahrscheinlich Ende 1780 zusammen mit ihrem jüngeren
Bruder Johann Christian in die USA aus. Sie kamen nach
Frederick in Frederick County, Maryland und arbeiteten für Johann
Friedrich Amelung auf der Glashütte "New Bremen".
Kinder dieser Ehe waren:
i. Johan
Carl Daniel Friedrich GOEBELER geb. 1763.
ii. Christina Friderica Juditha GOEBELER geb. 1764
iii. Anna Angela Wilhelmina
GOEBELER geb. 4. März 1766.
Anna heiratete Johann Adam KOHLENBERG , Sohn von
Justus KOHLENBERG und Unbekannt.
iv. Johann
Christian GOEBELER geb. 8. Jan 1768.
v. Anna
Carolina Elisabeth GOEBELER geb. 5. März 1771.
vi. Anna
Charlotta Carolina GOEBELER geb. 26. Dez 1773.
vii. Henrich
Wilhelm GOEBELER geb. 5. Okt 1775.
viii. Anna
Charlotta GOEBELER geb. 14. Dez 1777.
ix. Gottlieb
Anton GOEBELER geb. 8. Okt 1779.
x. Henrietta
Regina GOEBELER geb. 2. Mai 1782.
xi. Elisabeth
Theresia GOEBELER geb. 3. Jun 1784.
8. Johann
Christian IHMSEN
geb 20. Apr 1742.
• Aug 1764 -
Johann Christian und Johan Henrich Wilhelm Ihmsen unterzeichnen einen
Contrakt zur
Neuanlage einer feinen Glashütteim Bohntal bei
Schwaney. Der Vertrag läuft auf 10 Jahre. Für das Schock Holz
müssen 33 rth bezahlt werden.
• Okt 1764 -
Der Churfürst Wilhelm Anton ändert den Contrakt für die
neue Hütte
mit den Ihmsen Brüdern, so daß er jetzt auf 12 years
läuft, beginnend am
01.11.1765 und endend am 30.11.1777. Sollte weiter genügend Holz
vorhanden sein, wird eine Vertragsverlängerung vereinbart, die 1
Jahr vor Vertragsablauf beantragt werden muß. Ausdrücklich
wird das Pottaschebrennen verboten..
• Feb 1766 -
Johann Christian Ihmsen heiratet Anna (Dorothea) Liesebeth Fleckenstein
in Schlangen. Sie ist die Tochter von Bonifacius Fleckenstein und
Amelia Wiegandt, die wiederum eine Tochter von Abraham Wiegandt und
Judith Greinert ist. Hier zeigt sich noch, daß Glasmacher
untereinander heirateten
• 1771 -
Hofkammerrat Budden schreibt, daß der Glasmeister Johann
Christian Ihmsen von der Hütte im Bohntal dem Rentregister
für erhaltenes Hüttenholz 120 Rthl., 9Mgr und 4 Pfennig
schuldig ist. Durch eine Pfändung seiner Habe konnte nur etwa 1/8
des Betrages eingetrieben werden. Deshalb soll sein Hüttenanteil
versteigert werden.
• Undatiert -
Brief von Friedrich Wilhelm Goebeler, der den Teil der Hütte, der
Johann Christian gehört, zusammen mit seinem Schwager
Wilhelm Ihmsen übernehmen. Ein kommentar des Fürstbischofs
Wilhelm Anton am unteren Ende dieses Briefes lautet: “es muß ihnen mit Gewalt das bislang
unbezahlte Holzgeld abverlangt werden, ebendso das für dieses Jahr
fällige Holzgeld. Es muß ihnen auf eine Art abgenommen
werden, daß er nicht fortfahren kann, oder wir werden durch ihn
den größten Schaden erleiden...”
• Okt 1772 -
Christian Ihmsen ist inzwischen 190 Rthl im Rückstand,
fürchtet aber trotz Pfändung keine Konsequenzen mangels
Masse. Christian arbeite inzwischen als Knecht bei seinem Schwager
Göbeler. Dieser habe nun vorgeschlagen, daß er den
Rückstand zahlen wolle, jedoch unmöglich alles auf einmal, da
der Glasabsatz schlecht sei. Die Glasproduktion sei "an die Glasträger und -absetzer “verborgt”, mithin solche das glas allererst
versilberen müßten,” also sie als Glasmeister bis
dann, “wie allzeit hergebracht”
solches nicht ändern können. Seine Excellenz Wilhelm Anton
möge aber bestätigen, daß nach Ende des Contaktjahres,
wenn Christian die Gelder zurückgezahlt habe, die Goebeler ihm
vorgestreckt habe, ihm sein Hüttenanteil zurückgegeben werde.
Budden sieht zu der Zeit keine Möglichkeit, das schuldige Geld
einzutreiben. Deshalb schlägt er vor, daß entweder
Christian's Anteil ihm zurückgegeben werde, oder aber an einen
Fremden verkauft werde. Das letztere könnte jedoch Probleme auf
der Hütte mit Goebeler bringen. Er fragt bei seiner Excellenz an,
wie er fortfahren solle. Wilhelm Anton stimmt der Übernahme der
Hütte durch Goebeler unter der Bedingung zu, daß das
schuldige Geld auf folgende Art bezahlt wird: ein drittel innerhalb von
8 Tagen, ein drittel bis Petri 1773 und ein drittel Ostern 1773. Auf
Grund der Absatzbedingungen meint Goebeler solch kurze Fristen nicht
einhalten zu können. Er bittet um eine Verlägerung und
wäre in regelmäßigen Intervallen willig, 50 Rthl. zu
zahlen, so daß der Rückstand innerhalb von 5/4 Jahren
getilgt sei.
• Nov 1772 - Wilhelm Anton läßt daraufhin seine entgültigen Zahlungsmodalitäten wissen, die “ohnfehlbar und richtig” eingehalten werden müssen, und zwar: “ein Drittel gegen künftige parte, ein Drittel gegen osteren 1773 und der rest gegen End Juny 1773”.
• 1773 -
Streitigkeiten zwischen der Glashütte im Bohntal und den
Bürgern von Schwaney. Durch Anlage und Einzäunung von
Gärten fühlen sich die Einwohner Schwaneys in der Nutzung des
Baches bei der Glashütte, der als Tränke für ihr Vieh
dient, behindert. Auch erscheint ihnen durch die Ausweitung der
Gärten der Weg nach Dringenberg zu sehr eingeengt. Auf
Veranlassung ihrer 3 Ortsvorsteher haben die Bürger die Zäune
niedergerissen und die Gärten verwüstet. Eine Untersuchung
zeigt, daß wohl ein Teil der Gärten unrechtmäßig
angelegt wurde, auch wurden einige Flächen nur mit
stillschweigendem Wissen der Förster erweitert. Es zeigt sich
jedoch, daß die Tränke ohne weiteres benutzbar ist, und auch
der strittige Weg nach Dringenberg noch breit genug für 3
Fuhrwerke ist. Somit ergeht das Urteil, daß die “Gemeinheit von
Schwaney” auf ihre Kosten die Zäune wieder aufbauen und die
Gärten in den ursprünglichen Zustand versetzen muß. Es
muß auch Schadenersatz von 20 rth. geleistet werden.
• ca. 1788 / 89 - Möglicherweise ist Christian mit seiner Familie gegen Ende 1780 in die USA ausgewandert. Hier könnte er zusammen mit den Göbelers in der Nähe von Frederick, Maryland auf der Glashütte "New Bremen" bis etwa Mitte der 1790'er gearbeitet haben. Die Hütte wurde von Jahann Friedreich Amelung gegründet. Er war als Verwalter der Spiegelglashütte Grünenplan tätig bevor er nach Amerika ging, um dort sein Werk zu errichten. Es heißt, daß Bremer Kaufleute das Geld für die Hütte in Maryland vorstreckten. Daher der Name. Die Hütte ging ca. 1795 pleite. Ein Teil wurde danach von Johann Friedrich Göblers Schwiegersohn, Johann Adam Kohlenberg, übernommen.
Johann Christian heiratete Anna Mar. Liesebeth FLECKENSTEIN , Tochter von Bonifacius FLECKENSTEIN und Anna Amelia WIEGAND (Wiegant Wigand), eine Tochter des Abraham Wiegand, Mitbegründer der Emder Hütte.
Kinder dieser Ehe waren: i. Friderica
Elisabeth Aemiliana IHMSEN geb. 21. Nov 1767.
ii. Johanna Wilhelmina Charlotte IHMSEN
geb. 16. Dez 1768.
iii. Friedrich
Ernest Carl IHMSEN geb. 10. Dez 1770.
iv. Johanna
Friderica Florentina IHMSEN geb. 4. Jun 1772.
v. Anna
Lucia Carolina IHMSEN geb. 11. Apr 1775.
vi. Henrich
Elias Wilhelm IHMSEN geb. 24. Okt 1777.
vii. Friderica
Dorothea Elisabeth IHMSEN geb. 28. Jul 1780.
viii. Carl
August IHMSEN geb. 2. Apr 1782.
ix. Anna
Maria Elisabeth IHMSEN geb. 13. Apr 1785.
10. Johann
Henrich Wilhelm IHMSEN
geb. 21. März 1746.
• Sep 1777 -
Wilhelm Ihmsen und Friedrich Goebeler wollen den Vertrag für die
Hütte im Bohntal um weitere 12 Jahre verlängern. Sie bitten
jedoch, daß der Preis für das Holz auf 30 rth. reduziert
werde.
• Sep 1778 -
Die Gebr. Becker von Siebenstern, und die Schwäger Wilhelm Ihmsen
und Göbeler übernehmen eine Neuenheersische Glashütte im
Hellewald. Diese Hütte besteht bis 1800. Wegen
Meinungsverschiedenheiten zwischen der Äbtissin und dem Domkapitel
wurde am 22. Febr 1800 der abgelaufene Vertrag mit W. Becker nicht
erneuert.
• Sep 1782 - Nach wiederholten Anfragen wird Ihmsen und Göbeler die Vertragsverlängerung für die Hütte im Bohntal zugestanden.
• Mitte 1785 - Friedrich Göbeler und Wilhelm Imsen müssen wegen Nichtbezahlung von Holzgeldern die Hütte im Bohntal stillegen. 1785 - 1786 lag die Hütte still. Justus Becker und Obristlieutenant Schugmann folgen bis Oktober 1790. Schugmann und einige Gesellen wohnten dort bis 1792, dann Abriß.
Johann Henrich Wilhelm heiratete Maria Augusta LANGENBACH.
Kinder dieser Ehe waren:
i. Carl
Christian IHMSEN geb. 6. März 1784.
ii. Anna Maria Elisabeth Henriette IHMSEN
geb. 10. Nov 1785.
iii. Justus Friedrich IHMSEN geb. 5. Nov 1787.
iv. Friedrich
Leopold Wilhelm IHMSEN geb. 6. Mai 1789.
v. Christian
Ludwig IHMSEN geb.
22. Feb 1791.
vi. Maria
Justina IHMSEN geb. 20. Apr 1794.
vii. Luisa
Henrietta IHMSEN geb. März 1797.
viii. Friederika Luise IHMSEN.
Letzte Änderung: 28.11.2011
(© Hans Ihmsen)